Bin ich das Opfer der Welt? (04.07.18)
07.00 Uhr, nach dem Qigong
In der Natur gibt es keine Zeit. Dem Wasser ist es egal, den Enten ist es egal, den Steinen auch.
Da, wo Menschen auftauchen, wird Zeit GEMACHT. Vielleicht bin ich aus diesem Grund gerade so gerne allein. Ich schaue morgens nicht mehr auf die Uhr, weil es egal ist, wann ich fertig werde. In dem Moment bin ich Teil des Ganzen. Ob ich mir das zu Hause erhalten kann?
Es wird schwieriger in der Welt von Menschen, Häusern, Arbeit und Plänen.
Hier fällt es mir natürlich wesentlich leichter.
So langsam verstehe ich Hugos Satz: „Ich mag keine Menschen.“
Es hat nicht wirklich mit den Menschen zu tun, aber mit dem, was Menschen erschaffen.
11.00 Uhr
Ich lese im Kurs in Wundern. Es ist so tröstlich und fragend zugleich. Habe ich mich für den „Krebs“ ENTSCHIEDEN? Ein Teil in mir sehr wohl. Der Teil, der die letzten Wochen von Urlaub, Auszeit und Entlastung gesprochen hat und ich hatte bis zu dem Zeitpunkt auch in diesem Jahr weder den Urlaub noch die Auszeit geplant. Ist das aber der GRUND für meine Krankheit?
Ist Krebs meine Krankheit?
Ich würde gerne mit jemanden, der den KURS und weder miçh noch Hugo kennt, sprechen. Ich fühle mich sehr mit den KURS und den Inhalten verbunden. Wo ist mein FEHLER? Welchen weiteren Schritt hat das Leben für mich vor? Bin ich etwa FERTIG, das ich gehen „kann“? Ein Gedanke, der mit nicht wirklich gefällt…
14.00 Uhr, Kühlungsborn-West
Heute bin ich wieder auf „Ursachenforschung“. Das bedeutet viele Gedanken und auch Tränen. Wo bin ich das Opfer der Welt? Was ist das für ein Verhältnis zu meiner Mutter? Erwarte ich zu viel? Hab ich überhaupt noch Erwartungen? Hat nicht jeder sein Bestes gegeben?
Ich möchte so gerne den Sinn der Krankheit erfassen. Gibt es einen?
Trifft hier „Lass mich lieben, wie ich noch nie geliebt habe.“ nicht genauso zu?
Ist nicht unsere einzige und letzte Aufgabe zu lieben?
Und wo ist mein Hindernis zu lieben?
Vielleicht gibt es aber auch gar keins und es geht darum, auf dem Weg einfach weiter zu gehen…