
Stoma Rückverlegung Klinikbericht
Am Freitag, den 13.9. wurde ich operiert und die Stoma Rückverlegung des Ileostomas vorgenommen. Und eine Woche später, am letzten Wochenende lag ich schon am Strand vom Kühlungsborn.
Wunderbar-Danke!
Eigentlich reichen wieder diese beiden Worte vollständig aus, um diesen Abschnitt der „Abenteuerreise“ zu beschreiben. Unser kleiner Verstand jedoch will mehr wissen und will auch mehr von sich geben. (Sonst gäbe es diesen Blog gar nicht.J)
Und vielleicht ist diese kleine Beschreibung hilfreich für diejenigen, die es noch vor sich haben.
Stoma Rückverlegung Klinikbericht
Am Aufnahmetag, am Donnerstag, gab es noch eine Rektoskopie, um zu kontrollieren, wie alles verheilt ist, nachdem ich im Januar 2019 ja eine Anastomoseninsuffizienz (die Naht im Darm ging wieder auf) und eine EndovacTherapie hatte. Dabei blieb ich dieses Mal wach, wollte ja alles mit ansehen. Der Doktor war sehr erfreut über das Ergebnis, es sah „Top“ aus und so stand der Rückverlegung nicht mehr im Wege. Am Nachmittag bin ich noch ein bisschen im Klinikpark spazieren gegangen.
In den letzten Tagen vor der Stoma Rückverlegung hatte ich versucht, möglichst reizfrei mich zu ernähren, damit die Umgebungshaut vom Stoma für die Heilung nicht so entzündet und gereizt ist. Brot, Kartoffeln und Kräutertee haben dabei geholfen.
Also dann: Letzte Nacht mit Beutel! Morgens (Freitag) Strümpfe und OP-Hemd an, Beruhigungstablette und ab in den OP. Narkosen finde ich inzwischen toll! 🙂
Einfach wegschlafen, die anderen ihren Job machen lassen, aufwachen und fertig… wenn es denn alles gut verläuft…. Nur haben sie dieses Mal mir gar nicht gesagt, dass es jetzt „los“ geht. Ich liebe diesen Moment. Sie haben mich einfach „weggebeamt“. (Vielleicht haben sie es ja sogar gesagt, ich hab es bloß schon nicht mehr mitbekommen. 😉
10 Uhr Aufwach-Raum, 12 Uhr wieder auf Station. Hugo empfängt mich schon. Als erstes Rückmeldung an meine Mädchen und meinen Vater. Als ich unter die Bettdecke nach dem Verband schaue, bin ich sehr erstaunt und verblüfft. Da ist ja nur ein kleines Pflaster, als wenn mir nur ein Leberfleck entfernt worden wäre. Heute gibt es nur Tee, ich döse vor mich hin, Hugo massiert mir bisschen die Beine.
Ich höre meine momentane Lieblings-CD „Graceful passages“, Musik und Texte zum Leben und Sterben (Danke, Andrea!). Es ist ein wundervolles und heilsames Werk und die Musik berührt mich sehr tief. Während dieser Meditation habe ich Momente tiefer Dankbarkeit, Entspannung, Gewissheit, Schmerzfreiheit und Freude. Es ist, als wenn etwas „Neues“ in mir entsteht, heranwächst und sich ausbreiten möchte. Mit dieser Operation ist wirklich etwas zu Ende gegangen. Es ist ein Abschluss all der schulmedizinischen Therapien. Ich bin krebsfrei, beutelfrei und glücklich.
Und gespannt und neugierig, was kommt….
Es wird Abend.
Gerade als Hugo gehen will, kommt mir all der Tee wieder oben raus. Am meisten macht mir die Narbe beim Kotzen zu schaffen und tut weh. Aber ihr kennt das alle: Nach dem Kotzen geht´s einem erst mal ziemlich gut. Die Nacht schlafe ich in Etappen, es geht…
Am nächsten Morgen (Samstag) 7 Uhr Visite, zum Frühstück Milchsuppe und Tee. Ich kann schon gut aufstehen, zur Toilette gehen und HURRA, es kommen die ersten Winde und gegen Mittag auch Stuhlgang, naja eher Stuhlgängchen (blutig, schleimig) ….. Nachmittags bin ich ziemlich mit meinem Bauch beschäftigt. ES will wohl nicht so recht weiter rutschen. Ich versuche es wieder mit Meditation und Musik, abends habe ich keinen Appetit. Von der Schwester bekomme ich Zwieback, um ihn in den Tee einzuditschen, das geht ganz gut…Und auch noch abends und bis in die Nacht einen MCP-Tropf.
Nächster Morgen (Sonntag): Verbandswechsel mit Duschpflaster. Ich gehe duschen, mein Lebenswecker! Fühle mich sehr gut danach. Habe sogar Hunger auf Frühstück und mein Lieblingsessen wird wohl Zwieback in Pfeffi-Tee. 🙂 Dann noch mal schlafen, meditieren, es ist ja Sonntag und nicht viel los: Visite, Mittagssuppe, Mittagsschlaf, Spaziergang in der Klinik über 4 Etagen, Bauch ruhig, Stuhlgang dünn und plötzlich… 🙂 Ich kann noch nicht unterscheiden, ob Pups oder „richtig“… Auch in der Nacht geht noch was ungewollt und unbemerkt in die Hosen… 🙁
Montag: Stationsablauf, 7 Uhr Visite, alle sind zufrieden.
Und es gibt sogar Kaffee und Toast zum Frühstück. Mein Darm nimmt das alles auch dankbar und ruhig auf. Sicher, ich muss noch ziemlich häufig (20-30x) auf die Toilette, weil es immer Drang gibt, aber nicht immer was kommt. Der Popo hat auch schon gelitten und bekommt Super-Creme! Trotzdem, ich bin sehr zufrieden heute. Und der Vormittag ist gefüllt mit Besuch: von einer Kollegin im Haus, von meinem Vater, von der Diätassistentin, von der Sozialarbeiterin und vom Physiotherapeuten. Stuhlgang ist noch „Schwerstarbeit“, ich muss immerzu aus dem Bett aufspringen… aber es wechselt schon von flüssig zu breiig. 🙂
Meditation
Während der Mittags-Musik-Mediation-Ruhepause hab ich viel geweint vor Dankbarkeit und Entlastung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich diese OP doch so entlasten würde. Entlastung im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Beutel hat schon manches Mal ziemlich nach unten gezogen. Erst jetzt nehme ich wirklich wahr, dass mit dieser Stoma Rückverlegung OP „etwas“ zu Ende geht. Und da ist schon so viel Freude in mir. Und ich kann jetzt fühlen, wie es sich „ohne Krebs“ anfühlt. Es ist vorbei!
Dienstag: Die Nacht war ziemlich gut und ruhig. Ich bin schon sehr erstaunt, dass mich mein Darm nachts ziemlich in Ruhe lässt. Und (reden wir mal wieder über Kacken…) der Stuhlgang heute ist sogar schon ein kleines „Würstchen“. Worüber man sich doch so freuen kann… 🙂 Ich bin schon noch beschäftigt mit ein paar Gedanken zum 3. und 4. Tag. Das sind die entscheidenden Tage hinsichtlich der Naht im Darm, ob sie hält oder nicht.
Ansonsten bin ich schon viel auf, laufe rum, sitze am Laptop und mache Videos.
Es ist Mittwoch und damit Chefarzt-Visite. Ich freue mich auf Prof. Ludwig und will ihm meine CD, die ich jetzt hier viel gehört habe, weiter verschenken. Beide haben mir sehr geholfen!!! Es war ein sehr berührender und menschlicher Moment voller Dankbarkeit. „Entlassung morgen.“
Nun hält es mich auch nicht mehr im Haus, ich gehe in den Klinikpark und lege aus Blättern, Nüssen und Zweigen ein Mandala. Auch nachmittags bin ich noch mal unterwegs. Heute komme ich mir wie im Hotel vor, abends fernsehen, schlafen, aufwachen
Entlassung
Duschen. Es ist Donnerstag und es geht nach Hause!
Dankbarkeit ist einer der reichsten Zustände, die wir haben. Wenn ich mir vorstelle, wer ALLES an meiner Operation und Heilung direkt und indirekt beteiligt ist, bekomme ich das große Staunen und Wundern. Nicht nur die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus, sondern alle, die es versorgen, gebaut haben, inklusiver der Mütter und Väter… Wenn ich diesen Gedanken weiterdenke, bekomme ich eine Erfahrung von Verbundenheit und EINS-Sein. Es ist noch so viel größer, als wie wir uns vorstellen können….
Wenn alles gut geht, „muss“ 🙂 ich dann nächstes Jahr irgendwann wieder arbeiten… 🙂
Nachtrag: Heute vor 14 Tagen war die Operation. Ich war inzwischen schon wieder 2 Tage auf dem Boot in Kühlungsborn und jetzt zu Hause. Am Dienstag habe ich mir selbst die Fäden gezogen.
Ich bin sehr erfreut über die Stuhlgangs-Entwicklung. 🙂 Gerade im Vergleich zu dem, was ich so im Internet über die Stoma Rückverlegung gelesen habe. Da kann ich wirklich sehr froh sein. Nachts kann ich durchschlafen! Und tagsüber habe ich zwar noch häufiger Stuhlgang, manchmal drängt es ein bisschen, aber es formt sich langsam, ich habe keinen Durchfall, ich habe keinerlei Bauchschmerzen. Ich kann mich frei bewegen, wenn ich draußen unterwegs bin, nehme ich eine Vorlage zur Sicherheit.
Nachtrag mein Vater: Ihm geht es eigentlich auch recht gut. Wir unterstützen uns gegenseitig sehr. Die Tabletten gegen seine Nervenschmerzen bei der Gürtelrose scheinen ihre antidepressive Wirkung zu entfalten, was ihm ganz guttut. Er hat sich entschieden, sich nicht operieren zu lassen. Ein Pflegedienst versorgt ihn mit, er bekommt Vitamin-C-Infusionen und Essen auf Rädern. Momentan scheint er wirklich so etwas wie ein bisschen Lebensfreude (das erste Mal seit dem Tod meiner Mutter im Februar) zu haben. Das ist schön zu sehen!
Vielen herzlichen Dank für diesen sehr interessanten und ausführlichen Bericht über die Rückverlegung. Meine Stoma-Rückverlegung (nach Rektum-Resektion wegen Karzinom) ist nächste Woche Mittwoch. Nach 5 Monaten mit dem Stoma fiebere ich nun auch diesem Termin entgegen.
Der Bericht hat mir Mut gemacht.
DANKE!
Hallo Marco, danke für diese Rückmeldung.
Da wünsche ich Dir auch viel Glück für diese Rückverlegung. Ich hatte (nach meinen Erfahrungen aus dem Januar) schon ein bisschen Bedenken und auch nach dem Lesen einiger Berichte… 🙂 Es ist wirklich alles sehr gut verlaufen. Auch jetzt nach gut 14 Tagen fühlt sich alles sehr gut an. Narbe ist schon gut verheilt, Verdauung klappt prima, habe keinerlei Bauchschmerzen. Sicher, im Moment muss ich noch häufiger zum Stuhlgang, kein Durchfall, aber es fühlt sich so an, als ob der Enddarm sich erst mal wieder an “Füllung” 🙂 anpassen muss.
Ich habe gleich nach der Klinik mit Probiotika begonnen, einem Präparat für die Darmflora. Da gibt es verschiedene…
Viel, viel Glück und ich freue mich über Deine Nachricht danach.
Liebe Grüße Susanne
Hallo Susanne, ich bin heute auch schon im 9. postoperativen Tag nach der Rückverlegung. Es hat alles super gut geklappt. Am Montag werden die Fäden gezogen und dann ist wirklich nichts mehr am Bauch, was da nicht hingehört. 😉
Den flüssigen Stuhlgang hatte ich auch schon nach 3 Tagen hinter mich gebracht. Da war ich total erleichtert, denn ich hatte befürchtet, dass das länger dauert, da bei mir neben dem Rektum und dem Sigma auch noch fast der komplette absteigende Dickdarm entfernt wurde (weil ich bereits 11 vom Krebs befallene Lymphknoten hatte mussten sie so weit hoch gehen).
Der Stuhlgang ist noch ziemlich häufig – aber darauf hatte ich mich mental schon eingestellt, da sie bei mir leider wegen eines sehr engen Beckens keinen Pouch anlegen konnten. Da wird das wohl ein bisschen länger dauern, bis der verbliebene Dickdarm da größere Mengen zurückhalten kann. Es braucht halt alles seine Zeit.
Das einzig wirklich belastende ist die extrem kurze Vorwarnzeit, die ich aktuell habe. Länger als 10 bis 15 Sekunden sind leider aktuell nicht möglich. Das liegt daran, dass sie bei mir leider überhaupt kein kleines bisschen Rektum-Stumpf übrig lassen konnten, da ich so einen high-grade G3 Tumor hatte. D. h. die Naht liegt direkt hinter dem Schließmuskel. Und da ich keinen Pouch habe drückt das dann direkt auf den Schließmuskel, sobald was ankommt. Ich mache zwar schon seit 4 Monaten fleißig täglich Beckenbodengymnastik, aber mehr als 15 Sekunden schaffe ich aktuell beim besten Willen nicht. Laut Hausarzt nehme ich jetzt seit heute Vitamin B12 und Folsäure. Damit sollen sich die bei der Resektion beeinträchtigten Nerven in der Nähe des Schließmuskels schneller erholen. Ich hoffe, dass es etwas bringt.
Ich bin sehr erleichtert und dankbar über den aktuellen Stand der Dinge.
Für mich ist dieses ganze Krankheitsjahr 2019 wie eine Metamorphose. Mein Leben vor der Krebsdiagnose war meine Zeit als kleine immer-hungrige Raupe. Die Krebs-Behandlung und Genesung ist die Zeit der Verpuppung. Das ist die Zeit der Dunkelheit und Ungewissheit, durch die die Raupe durch muss. Und nach dieser Zeit werde ich meine Flügel ausbreiten und als wunderschöner Schmetterling neue Welten entdecken. Das ist so meine Sicht auf die Erfahrungen, die ich aktuell mache. Für mich ist das alles sehr bereichernd.
Ich wünsche dir ganz viel Gesundheit, Zufriedenheit und Lebensfreude.
Liebe Grüße Marco
Lieber Marco,
schön, von Dir zu lesen.
Das hört sich doch alles ganz gut an. Und vorallem DU hörst Dich ganz gut an. Ja, auch für mich ist das Ganze eine Abenteuerreise und ich war immer schon neugierig, wo ES hingeht. 🙂 Das Bild mit dem Schmetterling ist sehr schön.
Da hab ich wohl mit meinem kleinen Rektumrest noch ein wenig Glück. Manchmal drängt es auch sofort, aber ansonsten kann ich schon ganz schön gut durch”halten”. Wie sind denn die Nächte? Kannst Du schlafen? Ich wünsche Dir sehr, dass sich das noch verbessert.
Steht noch andere Therapie dann an?
Ich habe meine nächsten Kontrolltermine Anfang November.
Liebe Grüße, gute Erholung weiterhin und ganz viele heilsame Gedanken
Susanne
Hallo Susanne,
danke für deine lieben Worte. Die Nächte sind erstaunlich gut. Da muss ich komischerweise (glücklicherweise) im Schnitt nur einmal. Das hatte ich mir wesentlich schlimmer vorgestellt. Von daher kann ich mich Nachts erstaunlich gut erholen.
Ich sollte eigentlich noch eine 4 – 6 monatige adjuvante Chemotherapie machen (wegen high-grade und den vielen befallenen Lymphknoten). Die habe ich aber nach sehr langer und reiflicher Überlegung abgelehnt. Ich habe zig Studien zu adjuvanten Chemos nach bereits erfolgter neoadjuvanter Chemo gelesen. Alle kamen sie zu dem selben Ergebnis: Die adjuvante Chemo bringt in dem Fall einer bereits neoadjuvant erfolgten Chemo nur eine Verbesserung im Bezug auf Lokalrezidive (im Schnitt der Studien von ca. 2 bis 3 Prozent-Punkten). Da ich ein sehr gutes OP-Ergebnis hatte (R-NULL-Resektion mit sämtlichen eingehaltenen Abständen usw.) beträgt mein Risiko für das Auftreten eines Lokalrezidives nur zwischen 5 und 7 Prozent. Und diesen bereits sehr geringen Wert könnte ich durch die Chemo noch mal um 2 – 3 Prozentpunkte senken. ABER: Die Wahrscheinlichkeit für das Auftauchen von Metastasen liegt wegen der vielen schon extrem stark befallenen Lymphknoten bei mir leider bei rund 70 Prozent. Und von diesen 70 Prozent tauchen rund 85 Prozent in der Leber auf. Und das ist das Problem. Wenn ich die Chemo gemacht hätte, dann hätte ich mein sehr geringes Lokalrezidivrisiko zwar gesenkt – das Ganze aber auf Kosten der Leber, die durch die Chemo stark geschwächt worden wäre. Und die Leber ist nun mal leider das Organ, das aktuell am meisten damit zu tun hat, die von den Lymphen verbreiteten Krebszellen so in Schach zu halten, dass sich keine Metastasen bilden. Daher hat mir mein gesunder Menschenverstand dazu geraden, die Chemo abzulehnen. D. h. die Krebsbehandlung ist nun auch bei mir spätestens seit der Rückverlegung offiziell abgeschlossen.
In 5 Wochen habe ich dann schon wieder den nächsten Nachsorgetermin (6 Monate nach OP). Wenn da keine Metastasen erkannt werden, dann ist das nächste alleinige große Ziel die Wiedererlangung der größtmöglichen Kontinenz. Dann geht`s im nächsten Jahr vielleicht auch bald mal wieder Richtung Arbeit – aber da denke ich aktuell irgendwie noch gar nicht dran…
Liebe Grüße
Marco
Hallo Marco,
da haben wir ja ein ziemlich ähnliches Risiko… 🙂
R0 auch bei mir, betroffene Lymphknoten 8/23 und dazu aber der Zufallsbefund von kleinen Lebermetastasen im März. Von den 12 empfohlenen Chemos habe ich dann ja auch nur 6 gemacht. Das war für mich ein Kompromiss… 🙂 Danke auch noch mal für Deine Recherche und sie ist auch für mich Bestätigung. Hast Du Lust, dass wir uns weiter über Email austauschen? Machst Du moch eine Reha?
Liebe Grüße in den Samstag
Susanne
Hallo du Löwin :•)
oha, du schreibst wirklich sehr direkt und offen… und doch oder gerade deshalb denke ich gerade: Gut so! Teilzuhaben an Deinem Weg ist ein Privileg und ich freue mich wirklich sehr, dass dieser Weg immer weiter geht, weiter in Deiner Gesundheit, weiter in Deinem Leben. Und wenn Steine im Weg liegen, hilft wohl auch ein Mandala 🤗 Drückiganzlange Liebe Grüße von Silke
Ich habe in 6 Monaten eine rückverlegung und ich habe so angst. Aber ich bin auch froh wenn ich das hinter mir habe das es zurück verlegt werden kann. Ich habe am 18.6. 2020 eine notoperation gehabt und daher jetzt ein stoma
Liebe Melanie, danke erst mal für Deine Nachricht. Und zunächst wünsche ich Dir viel Glück und Geduld für die Monate mit dem Stoma. 6 Monate ist ja eine überschaubare Zeit und die Rückverlegung ist wirklich was “Kleines”. Ich bin ja recht schnell wieder auf die beine gekommen. Der Darm muss sich danach natürlich erst wieder einspielen. Bitte such Dir jetzt schon eine gute Beckenboden-Therapeutin! Und lass Dir jetzt schon Übungen zeigen. Du kannst Dich gerne noch mal bei mir melden, wenn die OP zur Rückverlegung dann ansteht und auch danach. Oder auch, wenn es Porbleme mit dem Stoma gibt. Alles Liebe Susanne
Hallo Susanne,
vielen Dank für Deine ausführliche Berichterstattung. Bei mir steht die Rückverlegung in der kommenden Woche an (hoffentlich 😉 …), nachdem ich im November 2019 ein Stoma erhalten habe (Ergebnis eines T3-Tumors mit nur einem betroffenen Lymphknoten).
Und so recherchiere ich halt vorher und Dein Tagebuch hat mir nicht nur Mut gemacht, sondern auch noch ein bis zwei Themen beschert, die ich dann mal mit dem Arzt besprechen werden.
Weiterhin alles Gute
🙂 Kai
Hallo Kai,
na, da hattest Du ja auch einige Monate das Stoma.
Das Ergebnis hört sich ja gut an bei Dir.
Die Rückverlegung ist wirklich eine “Entlastung”.
Ich schaue jetzt gerade im Sommer immer mal wieder die Narbe an und denke:
“Im letzten Jahr war da noch ein Beutel…” und ich freue mich!
Alles Liebe und viel Glück
Freue mich über ein Nachricht, wenn alles überstanden ist.
Susanne
Nach dem entfernen eines grossen polypender nicht bei der darmspiegelung entfernt werden konnte musste ich zur stationären Behandlung op. Dannach.bekam ich fieber Die Ursache eine undichte Stelle. Erneute op und künstlicher darmausgang. befund des polypen kein Krebs,termin für die rückverkegung ende September wenn die Wunde gut verheilt ist, komme mit der jetzigen situation gut klar wechseln des beutels .Leider ist die Haut gereizt und versuche eine Alternative zu finden wird wieder
Hallo Ute,
ach ja, das kenne ich gut, das mit der undichten Stelle und auch das mit der gereizten Haut.
Schön, dass kein Krebs nachgewiesen wurde. Das freut mich sehr für Dich.
Alles andere wird wieder. Viel Glück jetzt schon mal für die Rückverlegung.
Liebe Grüße Susanne
Hallo Susanne,
Danke für den tollen Bericht, daß macht mir Hoffnung. Schleppe jetzt seit 2 Wochen diesen bescheuerten Beutel mit mir rum. Bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch, doch dieses Ding wirft mich völlig aus der Bahn. Dank Deiner tollen und ehrlichen Worte, freue ich mich schon auf den 03.12.20, da wird dieses verfluchte Ding wieder rückverlegt. Hast Du nach der Rückverlegung eine Reha gemacht, und wenn ja, darf ich fragen wo. Da ich das 2te mal Krebs bekommen habe, (letztes Jahr Eierstockkrebs, dies Jahr Darmkrebs) möchte ich gerne wieder eine Reha machen, die hat mir auch beim ersten Mal sehr geholfen. Hatte eine tolle Klinik in der ich mich sehr gut aufgehoben und sehr kompetent behandelt und beraten wurde. Logisch möchte ich gerne nach der Rückverlegung eine Reha antreten, denn ich bin der Meinung, da ich jetzt wie angefasst bin, durch dieses Mistding, hätte eine Reha wenig Sinn. Der Aufbau nach der Rückverlegung, wäre mir persönlich lieber, weil es für mich ein endgültiger Abschluß ist und ich wieder Lebensqualität erfahren kann.
Danke für eine Antwort und Tipps im Voraus,
mit einen Lieben Gruß aus OL
Charlotte
Liebe Charlotte, lass Dir von dem Beutel nicht die Laune verderben…;-)
Ist ja nur für eine kurze Zeit bei Dir, ich hatte ihn 8 Monate.
Reha würde ich Dir auch nach der Rückverlegung empfehlen, da bist Du dann doch viel “freier” und Du kannst die Angebote viel besser nutzen.
Beutel ist nicht schön, aber wir (Du und ich) haben doch schon ganz andere Dinge durchgemacht, oder? 🙂
Alles Liebe Susanne
Hallo Charlotte,
wenn dich das Stoma so belastet, dann ist es in deinem Fall vermutlich besser, wenn du die Reha nach der Rückverlegung machst. Das ist aber wirklich eine ganz individuelle Entscheidung. Ich habe die Reha zwischen der OP und der Rückverlegung gemacht und war damit sehr zufrieden. Aus meiner ganz persönlichen Sicht hatte es zwei Vorteile: Zum einen konnte ich ohne irgendwelchen Druck (muss ich nun auf Toilette oder nicht – in den ersten zwei Monaten nach der OP war das bei mir bis zu 10 Mal täglich der Fall) an allen Maßnahmen teilnehmen (allerdings hatte ich auch nie irgendwelche Probleme mit einem undichten Stoma). Und zum anderen habe ich auf der Reha fast täglich an einem Beckenboden-Gymnastik-Kurs teilgenommen. Das hat mir unheimlich viel gebracht – vor allem bin ich in die tägliche Routine reingekommen und mache das seitdem (ist schon 1 1/2 Jahr her weiterhin täglich). Daher war mein Schließmuskel mit dem gesamten Beckenboden-Umfeld bis zur Rückverlegung bereits sehr gut trainiert. Ach ja und noch einen kleinen Vorteil hatte die Reha mit Stoma: Ich bekam als Stomaträger in der Rehaklinik ein Zimmer mit extra großem Bad (das machen die Kliniken, damit sie im Bad Platz haben falls sie irgendjemandem beim Stoma-Wechsel helfen müssen). 🙂
Hallo Susanne, hallo Marco,
Danke für die wertvollen Tipps. Werde aber die Reha nach der Rückverlegung machen. Beckenbodentraining mache ich sowieso schon die ganze Zeit. Direkt nach der OP etwas verhalten, aber inzwischen schon wieder intensiver. Da ich mir dachte, es ist wohl besser recht früh damit anzufangen. Zum Glück habe ich diverse Kurse über Beckenbodentraining belegt und weiß von dem letzten Kurs was ich ganz genau und gezielt machen muss und darf. Auch Tricks und Tipps für den Alltag wurden seiner Zeit besprochen und uns begebracht, so ist es keine Schwierigkeit, täglich ein paar Übungen zu machen.
Da mich dieser bescheuerte Beutel so sehr einschränkt, hat es für mich keinen Sinn die Reha mit dem Schittding zu machen. Ich persönlich kann mich besser auf einen Reha einlassen, wenn ich mich nicht eingeschränkt fühle, denn das ist im Augenblick mit dem Mistgerät echt nicht drin, dass ich irgenwo hingehe, oder an irgendwelchen Dingen teilnehme. Ich sehe dem 03.12.20 entgegen und bin heilfroh, wenn diese Belastung dann endgültig für mich Geschichte ist. Ich gehe seit dem ich das Ding habe nicht mehr raus und treffe mich auch nicht mehr mit Freunden, oder was auch immer. Ich bewundere jeden, der relativ lässig und entspannt damit umgehen kann, ich leider nicht.