Chemotherapie, die Erste… Mit Liebe heilen
Guten Morgen, alle miteinander,
nun habe ich also meine erste Chemotherapie in mir und die kleine Pumpe an meinem Gürtel sorgt dafür, dass ich noch bis morgen Mittag mit 5-FU (Fluorouracil) versorgt bin. Sowohl am Sonntag und auch am Montag früh hatte ich ein ganz gutes Gefühl, keine Zweifel, sondern Gelassenheit und Freude.
Gegen 9 Uhr wurde ich dann in der Tagesklinik aufgenommen und dann ging´s los.
Es sind ja nicht nur die Zytostatika (die klassischen Antikrebsmittel, die die entarteten Zellen abtöten sollen), sondern in der Kombination sind noch verschiedene Arzneimittel gegen Allergie, gegen Übelkeit, Mineralien, Spüllösung….
Ich bin immer wieder verblüfft, so wie früher schon bei Tablettenkombinationen von mehr als 3-5 Arzneimitteln, wie unser Körper-Geist-System solche Cocktails und Mischungen doch verträgt und auch jeder Anteil noch weiß, was er zu tun und zu lassen hat. 🙂
Ich bin ja ehrlich, man hatte mich ein bisschen „geködert“ 🙂
Die Aussage vorher war, dass die Chemotherapie selbst in der Tagesklinik so 3 Stunden und die Pumpe danach 24 h läuft .
Denkste: In der Tagesklinik lag ich bis 16 Uhr und war die Letzte und die Pumpe läuft über 2 Tage. Naja…
Den Tag habe ich mit schlafen, meditieren, lesen, Musik hören und häkeln verbracht. Wer kann das schon an einem Montagmorgen… 😉 Es ging mir die ganze Zeit gut, war auch mental sehr gut drauf, habe viel gelächelt und mich gefreut. Hugo hat mich 16 Uhr abgeholt. Da hatte ich das erste Mal einen Anflug von Polyneuropathie in den Händen. D.h. ein Kribbeln und Missempfinden. Das ließ dann im Laufe des Abend nach und verschwand wieder.
Heute am nächsten Morgen
ist alles okay, mir geht es gut, keine Übelkeit, keine Schwäche.
Ganz im Gegenteil, fühle mich bischen aufgeladen….. (gibt ja auch noch genug zu tun, wir wollen morgen zum Heilfasten fahren)
Die Pumpe werden wir dann morgen auf der Fahrt zum Plauer See vorher noch in der Klinik abbauen lassen. Später kann das wohl Hugo auch selbst machen…
Danke für all die guten Wünsche wieder zu diesem neuen Abschnitt. Unglaublich ehrliche und rührende Mails bekomme ich und freue mich, wenn ich trotz der Umstände hilfreich sein kann.
Und dann gibt es aber auch diesen anderen Teil in mir und außen von mir: Hier und da bekomme ich doch den leisen Hinweis und die Frage, warum gerade ICH, die doch alle Möglichkeiten der mentalen, alternativen und komplementären Therapien kennt, mich nun doch wieder für die Chemotherapie entschieden habe.
ICH müsste es doch besser wissen… und ich brauche das doch nicht….
ICH muss das doch auch ohne schaffen.
Die letzten drei Sätze kamen aus mir, nicht von den Menschen. Und natürlich ist dieser Anteil auch in mir. Klar… Fragen, Zweifel, Besserwisser… 🙂
Wer mich kennt aus unseren Seminaren, weiß sofort, was das für Sätze sind. Sätze, die Stress machen: Ich will es gerade anders, als es gerade ist!
Bin ich mir denn zu 100% sicher, dass ich es besser weiß oder dass ich es nicht brauche oder dass ich es auch ohne schaffe?
Ich habe mich für die Chemotherapie entschieden
und ich kann Euch keinen vollständigen Grund dafür sagen. Ob es gut oder schlecht ist, kann ich Euch nicht sagen. Es ist so. Punkt! Und ich bin mit der Entscheidung völlig im Reinen. Und ich weiß, ich kann mich jeden Tag wieder neu entscheiden. 🙄
Es gibt aus meiner Sicht einen krankmachenden Faktor, der größer ist, als alle anderen bisher gefundenen Risikofaktoren, und das ist die Angst. Angst ist schädlicher und belastender als Chemotherapie. Und alles andere liegt, um mit meinem Chirurgen zu sprechen, „in Gottes Hand“, in den Händen des LEBENs und nicht in unseren. Mit Liebe heilen. Ich bin dankbar für jeden Tag und schaue ohne Angst in den nächsten Moment. Eher gespannt, neugierig, offen und belustigt, was das LEBEN noch so mit mir vorhat.
Es meint es gut mit mir, da bin ich mir ganz sicher!
17.00 Uhr
Ach, um das hier auch noch mal „klarzustellen“ 🙂 . Ich verlasse mich natürlich nicht einzig auf die Chemotherapie. Mein Heilungsprogramm heute am Nachmittag sah so aus:
1,5h bei Hugo zur heilsamen Tiefenentspannung (kann ich nur empfehlen…)
1h sortierendes (mir fällt einfach kein besseres Wort ein, es war viel besser) Gespräch mit der Psychoonkologin (ebenso s.o.)
1h entspannte Gartenarbeit an einem Frühlungstag (na, das sowieso…)
Es meint es gut mit Dir-da bin ich mir auch gaaaaaanz sicher 😘
💪💪💪
Liebe Susanne,
was du schreibst macht mich so froh!
Bei 5-FU läuten alle meine Alarmglocken! Für uns war es die „Bombe“, Deswegen hatte ich auch zuvor keine Worte!
Ich sehe seeeeehr viele Unterschiede zwischen deinem Behandlungsverlauf und den Möglichkeiten, die wir damals hatten. Und doch bestätigst du mir, was ich inzwischen auch herausgefunden hatte: Dass der gefährlichste Gegner der Genesung/Gesundheit die Angst ist! Auch wenns komisch klingt: Dein Weg heilt auch mich ein Stück. Danke dafür!
Wenn das nicht „göttlich“ ist … Ich denke du/ihr versteh(s)t wie ich das meine.
Mir geht es gut. Ich bin gerade arbeitslos.
Möge mein Frohsein dir Kraft geben! Meine Gedanken sind bei euch!
Alles Liebe
Elke
Liebe Susanne,
danke, dass Du uns teilhaben lässt an dem, was Dich jetzt bewegt, auch an Deinen Zweifeln. Du tust das, was Dir möglich ist. Und bei allem, was darüber hinaus geht, stimme ich Deinem Chirurgen zu, der gesagt hat „Alles andere liegt in Gottes Hand“. Darum hoffe und bete ich für Dich…
Sei herzlich umarmt von Arne
Liebe Susanne, habe viel an Dich gedacht. Ein Kommentar von mir zum Tod deiner Mutter hat sich selbständig wieder verabschiedet. Sie möge eine himmlische Ruhe haben. Es ist schwer etwas zu sagen, zu formulieren, was nur banal sein könnte bei alle dem, was du durchmachst. Deine Berichte sind mutig, geben Kraft und helfen zu verstehen, dass jeder jederzeit neue Entscheidungen treffen muss und darf. Dein Abschied von der Arbeit findet drei Monate vor meinem beruflichen Abschied statt…
Sei gesegnet.
In Liebe grüße ich Dich.
Sirpa
Liebe Sirpa, danke.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder und nehmen uns in die Arme.
Boot kommt bald… 🙂
Alles Liebe
Susanne
Ich finde es interessant, die Berichte derer zu lesen, die gegen den Krebs kämpfen. Es ist eine große Hilfe für diejenigen, die sich in der gleichen Situation befinden. Meine Tante hat sich ebenfalls für eine Chemotherapie entschieden und muss regelmäßig ins Krankenhaus gefahren werden. Ich denke, es ist eine mutige Entscheidung, aber mit der Hilfe der Familie kann man solche Schwierigkeiten überwinden.
Ob Chemotherapie oder nicht, so oder so ist es eine mútige Entscheidung.
Es ist heilsam, wenn wir die Entscheidung ohne Angst und mit ruhigem Herzen fällen.
Danke für Deinen Kommentar, liebe Julia und alles Gute auch für Deine Tante und Eure ganze Familie.
Schön, das Ihr zusammenhaltet.