Nach Dunkelheit kommt Licht

Nach Dunkelheit kommt Licht

18. Dezember 2018 0 Von susanne

06.20 Uhr

Ich sitze in der S-Bahn, lese den Brief einer mir fremdem Frau und weine. Wir haben uns nie kennengelernt bisher. Und doch ist zwischen uns eine große Nähe und Verständnis. Sie fühlt sich sehr mit GOTT verbunden, ich würde es das LEBEN nennen. Vielleicht ist da gar kein Unterschied, denn das Verbindende ist der Mensch und die lebendige Menschlichkeit.

Ich sitze heute schon sehr früh in der S-Bahn,  damit ich nachher bei meiner Mutter sein kann.  Es kann sein, dass es jetzt viel schneller geht als gedacht, denn die Nieren machen nicht mehr mit. Deshalb jetzt auch die stark zunehmende Schlappheit. Haben gestern lange mit Stephi und meinem Bruder gesprochen. Priorität hat jetzt das Weihnachtsfest. Mal sehen, ob wir sie mit Hilfe der Medizin noch mal so aufgepäppelt bekommen, dass sie schön Weihnachten hat mit dem Kindern. Zur Not auch noch mal stationär jetzt. Das wird sich heute entscheiden. Deshalb will ich nachher zum Blut abnehmen und für die Infusion wieder zurück sein.

Heftige und intensive Zeit. Es ist noch stockdunkel.

Ab Weihnachten werden die Tage wieder länger!

Und wie zufällig springt mein Text eben an die Stelle (Ich tippe im Handy in Word), wo es um das glitzernde Licht der Morgensonne im Waldstück vor Heiligendamm ging. Ich habe dieses LICHT sofort in mir gespürt… wie schön. 🙂

07.45 Uhr

Strandspaziergang im Dunkeln ist wirklich ein Erlebnis. Und ich habe mich daran erinnert, dass es wohl das letzte Mal in der Oberschulzeit verliebt und am Strand von Zingst war… und damals war es auch noch aufregend, weil man mit Grenzkontrollen rechnen musste … 🙂

Und so durchgepustet und erfrischt bin ich für den Tag bereit.

08.30 Uhr

Blut abnehmen und Infusion anlegen bei meiner Mutter, mich selbst an den Tropf (heute Curcumin) legen lassen von Schwester Simone, bei ebay-Kleinanzeigen Bett besorgen für meine Eltern, die in der unteren Etage jetzt schlafen wollen, mit meinem Bruder Abholung organisieren

14.00 Uhr

mit meinem Bruder Bett abholen, dann Treffen  mit meinem Vater für die Bankvollmacht, Bankvollmachten auch für meine Kinder organisieren, Bett aufbauen, zwischendurch noch mal Infusion für meine Mutter (der Nierenwert ist zum Glück heute schon wieder besser geworden) und dann 18 Uhr „Einquartierung“ meiner Eltern im neuen Bett