Nun wird es doch eine PO-OP geben
09.30 Uhr
Derweil ich nebenbei die Infusion bei meiner Mutter (sie fühlt sich nach der Bestrahlung jetzt schwächer und schwächer – ich vermute, es sind die Nieren) überwache, ist es Zeit, über die aktuellen Ergebnisse und Entscheidungen zu schreiben.
Die letzten Nachrichten waren vom vorigen Montag, wo ich noch mal zur Rektoskopie wegen der Probenentnahme war. Am Mittwoch habe ich mit dem befreundeten Pathologen telefoniert, der sich die Partikel unter dem Mikroskop angeschaut hat. In drei von den neun Proben waren doch noch Tumorzellen zu entdecken, die sich, wie er sich ausgedrückt hat, ziemlich „unbeeindruckt“ von dem zeigten, was wir inzwischen als Therapie gemacht haben.
Nun kann ich mich einfach nicht mehr darum herum mogeln, dass es keine komplette Remission (komplette Rückbildung) ist. 🙂 Und das bedeutet Operation des Rektumkarzinoms!
Die Entscheidung ist ganz ruhig in mir gefallen und hat mich auch ganz ruhig gemacht. Diese Ungewissheit, wie soll ich mich entscheiden, ist damit beendet.
Und nun gehen wir dieses P(r)ojekt an, so wie die anderen auch, mit Zuversicht, innerem Frieden, Energie, Dankbarkeit und ohne Zweifel.
Der Termin steht inzwischen auch schon fest:
4. Januar 2019
Bis dahin ist meine Aufgabe, mich körperlich und mental gut fit zu machen. Spaziergänge, Meditation, ausreichend Schlaf und gute Ernährung. Das wird mir auch über Weihnachten nicht schwerfallen, weil ich die Unterstützung meiner Familie habe.
Es wird das Miteinander wichtiger sein, als das Essen. 🙂
Wer weiß, wie lange wir die Oma noch mit dabei haben…
Einige Dinge sind auch mit meinen Mädchen zu klären, zu sichten, zu ordnen, zu informieren. Ob sie diese Dinge dann in 20 Jahren oder 2 Monaten brauchen, ist ja egal und keiner weiß es…
Dankbar genieße ich jeden Stuhlgang auf der Toilette. 🙂
Gestern Lacher des Tages, Frage eines Freundes (Ingenieur):
„Wie geht man eigentlich auf die Toilette mit einem künstlichen Darmausgang?“ 🙂 🙂 🙂 Und die Körperbewegung, die er dazu machte, werde ich nie vergessen… 🙂
14.00 Uhr
Gespräch beim Chirurgen zur Operation des Rektumkarzinoms verlief gut, ruhig und entspannt auf beiden Seiten.
Gute Voraussetzungen für unser P(r)ojekt.
Liebe Susanne,
mache ich einen Fehler, wenn ich dir sage, der OP-Termin fühlt sich für mich zu früh an?
Gehen neueste Krebsforschungen nicht eher von einem „Leben mit Krebs“ als von „Alles muss weg“ aus?
Drei von neun Proben? Also ein Drittel! Wie aktiv sind diese Zellen denn? Wäre eine befristete Beobachtungszeit eine Option für dich? Nun ja, das fragt der Laie!
Du glaubst mir sicher, dass ich mitfühlen kann, wie schwer solche Entscheidungen sind und wie zermürbend die Ungewissheit. Wenn also dein Bauch gesagt hat, eine „Umleitung“ ist ok. für mich, und dein Körper sagt, dass er fit genug dafür ist, dann ist sicher alles gut. Viel Glück! Auf ein sonniges Jahr 2019!
Sei herzlich umarmt!
Alles Liebe
Elke
Liebe Elke,
danke für Deine Zweifel, die auch meine kleinen Zweifel sind.
Auch wenn der OP-Termin nun für den 4.1. steht, geht es mir wie Dir.
Es fühlt sich noch zu früh an, zumindest für einen Teil in mir. 🙂
Ich habe gut recherchiert und habe mich ja sowieso schon um den „offiziellen“ OP-Termin um gut 2 Monate herumgedrückt. 🙂
Ich fühle mich fit, wie lange nicht und bin gut vorbereitet. Habe ein gutes Team um mich…
Und- noch liege ich nicht auf dem OP-Tisch 😉
Danke für Deine guten Wünsche und Begleitung im Geiste und im Herzen.
Alles Liebe auch Dir.
Susanne
Liebe Susanne,
es gibt immer mindestens eine Möglichkeit mehr, als wir uns vorstellen können. Ich glaube diesen Satz habe ich von dir. In diesem Sinn wird die Entscheidung kommen, die allein für dich die einzig richtige ist.
Im übrigen kann ich die Gedanken, die Silvia beschreibt, gut nachvollziehen. Meine Erfahrung.
Nun muss ich mich vorerst verabschieden. Ich verschwinde für 5 Wochen zur Reha,
Ich hoffe, im Februar gute Nachrichten von dir zu lesen.
Alles Liebe
Elke
Liebe Elke,
danke für deinem Mut. Diese Gedanken habe ich auch und jetzt traue ich mich :o)
Ja, Liebe Susanne, in mir ist auch ein Gefühl von „gebe der „alternativen“ Medizin“ mehr Zeit“. Die Natur und ihr Zusammenwirken (in dir) brauchen vielleicht einfach mehr Zeit. Für mich hört es sich ein bißchen so an, als wenn deine Ärzte unruhig werden, da du vom „Protokoll“ abweichst und in ihrem Geist ist kein Raum dafür, weil sie es einfach nicht gewohnt sind. (Bitte verstehe es ohne Wertung! Es ist menschlich, dass wir auf unsere Erfahrungen zurück greifen.) Ich kann natürlich nicht einschätzen, wie lange du dir Zeit geben kannst. Es sind nur meine Gedanken und bin dankbar, dass wir diese hier teilen dürfen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe.
Bis gleich :o)
Silvia