Tag 12 im Tagebuch (wieder zu Hause)
18.30 Uhr
Nun sind wir wieder zu Hause und hier herrscht wieder ein anderer „Wind“. Koffer auspacken, einkaufen, mit den Schwestern sprechen, Praxissachen ordnen, Telefonate, aufräumen… Termine stehen an.
Es ist mein erster Fastentag. Ich habe Hunger! Ob es vom Tun kommt oder vom Fasten oder vom Frühaufstehen… ich bin ziemlich müde. Und sicher erwarten meine Eltern noch, dass ich zu ihnen hochkomme. Ich hätte nie gedacht, dass ELTERN doch ein Thema sein könnte. Ich möchte hochgehen und ihnen meinen Krebs vor die Füße kippen und sie rütteln „Ich bin auch noch da.“ Ein bisschen hat da Petra schon was angerührt: Sie ist meine Mutter und ich bin ihr Kind. Der Leistungsgedanke prägte schon unser ganzes Leben. Dachte, ich hätte es schon erlöst. So richtig KIND war ich kaum… Ob mir das jetzt gelingt oder steige ich schon wieder in die Rolle ein, sie zu schonen und ihnen auch noch mein Leid abzunehmen?