Tag 7 im Tagebuch

Tag 7 im Tagebuch

13. August 2018 0 Von susanne

07.00 Uhr

Nach dem Qigong am Ufer sitzend,  auf Schiff und Bucht schauend. Diese 45 Minuten werden mit einemal „über“lebenswichtig. Heute haben sie mich kurz wieder eingeholt, die Sorgen, die Ängste, der Zweifel. Alle Überlegungen, was ich ändern muss, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich bin mir nicht sicher, diesen Krebs zu überleben. Wie entscheide ich mich hinsichtlich der Therapie? Bin ja nun doch mindestens ins Stadium III gerutscht. Wie und wann sage ich es den Mädchen? Wie  geht es mit der Praxis weiter? Wobei das wirklich noch das kleinste Problem ist. Was sortiere ich aus? Wo melde ich mich ab?

Morgen wird die erste Therapieentscheidung getroffen in der Tumorkonferenz. Es ist Inbegriff der Sichtweise unserer Medizin. Der Patient ist völlig unwichtig,  er wird dort nicht benötigt. Nach der Diagnosestellung gehört die Krankheit der Medizin und den Ärzten. Dann „weiß“ nur noch die Medizin, was richtig und falsch ist. Welchen Irrweg sind wir nur gegangen….?

Natürlich bin ich froh, dass S. das für mich organisiert und gleichzeitig ist es so unmenschlich.
Der Patient ist doch wichtiger als seine Krankheit.

ICH BIN JETZT HIER!