Zeitlos (19.09.18)

Zeitlos (19.09.18)

19. September 2018 0 Von susanne

10.30 Uhr

Heute ist so ein Tag. Ich könnte ständig weinen vor Dankbarkeit.
Jeder Moment ist ein Geschenk. Ich komm kaum hinterher, sie zu verarbeiten.

Bin heute Morgen um 6 Uhr aufgestanden und hab mich auf den Weg nach Heiligendamm gemacht. Gestern traf ich einen Mann in den Waldstück vor Heiligendamm, als ich ein Foto machte. Er sagte, ich müsse morgens kommen. Da wäre das Licht so viel toller.

Laufe also los noch im Dunkeln, an meinem Qigong-Platz vorbei weiter Richtung  Osten. Zum Glück ist es dunkel. Da kann ich die Steine nicht so gut erkennen. Ansonsten muss ich immer stehen bleiben und Steine sammeln… Sie haben es mir angetan… Nach jedem Spaziergang hab ich sonst die Taschen voll…

Irgendwann etwa auf der Hälfte der Strecke geht die Sonne plötzlich auf. Ja, plötzlich taucht sie hinter dem Horizont auf. Es ist gegen 7 Uhr. Und dann geht es doch ziemlich schnell mit dem Sonnenlauf und schon ist sie soweit, das sie hinter der Ecke schon fast wieder verschwindet. Komme ich doch noch zu spät,  das Licht einzufangen?

Als ich in das Waldstück komme, weiß ich, was der Mann gestern gemeint hat. Es strahlt, es glitzert zwischen den Bämen. Es ist unglaublich schön und verzaubert. Und dann immer wieder der Blick aufs Meer. Ein Blau, wie es es nur am Morgen gibt. Ein warmes Blau durch die Morgensonne.

Nach den Fotos ist noch Zeit für Qigong und Meditation. Der Bus ist eh schon abgefahren…
Das Qigong 20 m über dem Strand. Mit Blick in die Weite des Horizonts.
Stille Freude und Dankbarkeit füllt mich aus. Und das hört auch gar nicht wieder auf…

Ich mache mich auf den Weg zum Bus. Am Busbahnhof in Kühlungsborn kaufe ich frisches Gemüse und Obst auf dem Markt.
Und dann ist er da wieder, der Blick auf die Ostesee, wenn ich den Weg vom Bahnhof zum Hafen laufe.

Diese Tage gerade sind wie ein Zusatz-Geschenk für mich. Und das bei diesem Wetter. Einfach unbeschreiblich.
Ich habe das Gefühl, dass die Freude, die Dankbarkeit, die Stille noch tiefer in mich eindringen und nicht vorhaben, von dort je wieder zu verschwinden. Entspannung ung Erfahrung hat kein Ende. Mehr geht immer….

Auf dem Boot angekommen, Morgenbad im Hafen und Frühstück…

15.50 Uhr

Und es ist wieder der Moment eingetreten,  wo sie Zeit hier anscheinend ganz anders läuft. Ich habe nach dem Frühstück und einem Sonnenbad sogar meinen zweiten Spaziergang nach Kühlungsborn West  gemacht, mit Shopping und Kaffee, und selbst nach einer Stunde lesen ist es gerade mal 16 Uhr. Ich sitze im Cockpit in der Sonne, trinke Kaffee, lese und beantworte Nachrichten.

Ich habe gerade die „Befürchtung“, nie wieder in das „normale“ Leben zurückkehren zu können.

Und wenn ich es tue, dann nur unter Verrat des LEBENdigen. 🙁
Es muss einen anderen Weg geben und ich habe großes Vertrauen,  das er mir gezeigt wird. Noch ist er ja gar nicht dran.
Ich möchte hilfreich sein mit dieser Tiefe der Entspannung und des Verständnisses.
Und wenn es wirklich „klappen“ sollte, dass der Tumor mit diesen Anwendungen verschwindet, dann muss meine Arbeit auch anders werden.