Den Krebs besiegen

Den Krebs besiegen

19. Februar 2020 0 Von susanne

Ehrlicherweise muss ich sagen: Das sind gar nicht meine Worte und Schlagzeilen:

Den Krebs besiegen.

Aber wer liest schon: Ich bin zufrieden. Ich bin glücklich. Normalität stellt sich ein.
Irgendwie langweilig, oder?
„Den Krebs besiegen“ aber hat Dramatik und setzt sofort Emotionen frei, oder?

„Den Krebs besiegen“ hieße jedoch, dass ich mit dem Krebs im Kampf war. Und gleichzeitig bedeutet es, dass ich den Kampf auch verlieren könnte, wie das in einem Kampf nun mal ist.

Im LEBEN gibt es keine Verlierer!

Ja, es gibt große Herausforderungen, Erfahrungen, intensive Gefühle, aber keine Verlierer! So oft lese ich in Blogs oder auch in FB-Gruppen: „Sie hat den Kampf gegen das Miststück Krebs verloren.“
Sterben ist keine Niederlage und kein Versagen!

Insofern kann ich den Krebs auch nicht besiegen. Ich kann meine Gedanken über Krebs, über den Tod und über das Leben korrigieren. Die aktuelle Lektion für dieses Jahr hieß: „Ich hatte Krebs.“ Und ich muss sagen, das ist mir gerade in den letzten Wochen ganz gut gelungen. Gerade jetzt nach der Reha hat sich wirklich wieder eine Art „Normalität“ und „Alltag“ eingestellt. Ich fühle mich viel kräftiger, erholter, entspannter und mein Kopf lässt wieder neue Pläne und Ideen zu. Es gab Zeiten, da konnte ich nicht über das Ende eines Jahres hinausdenken…Da war einfach Stopp.

Nächste Woche Montag habe ich meine nächste PET-CT Kontrolle…. Und ich lasse nicht zu, dass irgendein Ergebnis mich als Sieger oder Verlierer definiert. Was für eine komische Vorstellung….

„Alltag“ und „Normalität“ habt Ihr wahrscheinlich schon bemerkt, weil ich mich kaum gemeldet habe und nichts im Blog geschrieben habe. Die nächste Herausforderung heißt nun: „Den Alltag neugestalten.“ Die Entscheidungen, bei der mir die Diagnose geholfen hatte, sie zu treffen, jetzt nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Sehr schnell sind wir wieder im „Funktionieren“.

Es ist wirklich verrückt. Gesundheit ist tatsächlich etwas ganz Verborgenes und Stilles. Wir vergessen sie sogar sehr schnell wieder….Sie schreit nicht und ruft nicht: Ich bin gesund.
Aber wenn sie verloren geht, dann rufen wir: Ich bin krank!

 

Stille und Präsenz

Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Stille in sich zu trainieren, zu pflegen und zu nähren, weil sie das Bewusstsein für Gesundheit und innere Heilung schult und stärkt. Dankbarkeit, Demut und Achtsamkeit stellen sich ein. Sie sind eine gute Grundlage für den „sogenannten“ Alltag und bieten eine wirksame Möglichkeit, das LEBEN über das Funktionieren zu stellen.

Und ich freue mich sehr, das Training mit Euch fortsetzen zu können. Ich erinnere mich noch gut, wie unsere gemeinsamen Montagabende zur Heilung und Stressbewältigung auch mich immer wieder beschenkt und genährt haben. Diese Fortsetzung beginnt Anfang April. Zu dem Titel „Auf NEUE Gedanken kommen“ wird es gleich noch einen Beitrag hier im Blog geben, weil auch dies eine wunderbare Erfahrung ist, die ich mit Euch teilen möchte.

Heilung ist immer ein Geschenk.

Bis gleich 🙂