Froh zu sein bedarf es wenig

Froh zu sein bedarf es wenig

27. August 2019 0 Von susanne

Ich danke für den gegenwärtigen Moment. Ich danke für mein ganzes Leben, das in diesem einzigen Moment zusammenfällt. Im gegenwärtiges Moment sind alle Augenblicke enthalten.  Ich lasse los. Jetzt.

 

Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.

Mittwoch, 21.08.2019

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh ich gerade bin, dass ich mich wieder recht gut bewegen kann. Was Selbstheilung alles so vermag. Es heilt die gebrochenen Knochen ganz von allein wieder zusammen.  Toll! Letztlich, wenn wir es genau betrachten, ist es immer Selbstheilung. Wir Ärzte sind nur Wegweiser und im günstigsten Fall Unterstützer. Gerade die Chirurgen müssen auf dieses Potenzial zur Selbstheilung vollständig vertrauen, dass das, was sie auseinander geschnitten haben, auch wieder zusammenwächst. Gerade das Fachgebiet, das sich am ehesten als die „Macher“ ansehen.

Und so kann ich wieder meinen Strand und meine Steine (fast) ohne Schmerzen besuchen. Heute habe ich es gleich wieder übertrieben und habe auf dem Weg nach Heiligendamm wohl an die 5 kg Steine gesammelt.  Nun gut,  bewegen mit Gewicht soll gut sein für die Knochen. Sitze gerade im Deck Beach Club (absolute Empfehlung für diejenigen, die es lieben, beim Kaffee übers Meer zu schauen)und schaue beim Kaffee aufs Wasser und in den Himmel. Diese Woche zeigt sich das Meer mit dem Wetter noch mal von der besten Seite.

Zum froh sein, braucht es nicht viel:

Ich konnte wieder vollständig meine Qigong– Übungen machen.

Meditieren am Strand und ein kleines Schläfchen.

Steintürmchen, meine Lebenszeichen, bauen,  Steine und Treibholz sammeln.

Ein morgendliches Bad in der Ostsee ist sehr erfrischend und belebend.

Ein grünen Tee und einen Kaffee to go an Strand.

Dem Rauschen der Wellen, des Meeres und dem Wind lauschen.

 

 

Freitag, 23.08.19

8.30 Uhr

An meinem Lieblingsplatz am Strand. Inzwischen hat man mir sogar eine Bank hin gebaut, so dass ich mit meinem kaputten Kreuz nicht auf dem harten Steinen sitzen muss.  Nach dem Qigong ist Zeit fürs Frühstück dort.

Null Wind. Dann ist es noch mal mehr friedlich am Strand. Sogar die Wellen scheinen die Steine und den Sand nur zärtlich und leise zu streicheln.

Samstag, 24.08.19

8.30 Uhr

Schon 5 Tage lang morgens das gleiche Ritual. Aufstehen,  Tee kochen, Anziehen, beim Bäcker einen „kleinen Kaffee Crema kräftig zum mitnehmen“ (im eigenen Becher…) und ein Roggenbrötchen kaufen, an den Strand gehen, Qigong machen, Frühstück essen, baden, meditieren und in der Sonne liegen.

Ich bin ehrlich: Beim Roggenbrötchen hab ich innerlich gestutzt und überlegt, ob ich es schreibe.
Es ist ja nicht glutenfrei! 

Mitten im Qigong ist es mir eingefallen:
Ich  habe in meinem ganzen Arbeits- Leben in Behandlungen und Beratungen so viele Aussagen gemacht,  die unwahr oder zumindest unvollständig waren.  Ich hab es irgendwo gelesen und darauf vertraut, dass es wahr ist. Habe mich auf Studien, Befunde und  Berichte von Kollegen verlassen.
Mit welcher Ausrichtung und Motivation: Hilfreich zu sein.

Von einigen Seiten und selbst auch aus mir heraus „denke“ ich, sich glutenfrei zu ernähren wäre gut. Es ist jedoch eine Annahme, eine Idee, der ich manchmal folge und manchmal eben nicht.

Worauf können wir uns also verlassen, worauf können wir vertrauen?

Wozu brauchen wir Kinesiologen, Psychologen,  Bioenergetiker, Reiki-Meister (Die Aufzählung ist willkürlich, unvollständig und ohne Wertung!),  die Kontakt mit unserem Unbewussten oder unserer Seele aufnehmen? Warum können wir das nicht selbst?

Weil wir Angst haben!  All unsere Urteile und Bewertungen fallen in der Angst zusammen. Allen liegt die Angst zugrunde. Die wichtigste Krankheit ist die Angst.  Und am stärksten hilfreich und heilsam sind therapeutische Konzepte und Therapeuten, die die Angst mindern.

Im Hier und Jetzt gibt es keinen Grund für Angst und es gibt kein richtig oder falsch. Kein: Glutenfrei ist doof.  Nur Dankbarkeit und Freude für ein Brötchen, das ich am Strand essen darf. 🙂
Bezogen auf ein Ziel und bezogen auf Zeit gibt es schon richtig und falsch. Wenn ich also nach Paris fahren will oder wenn ich einen Pullover stricken will oder wenn ich eine Stadtführung machen will, wenn ich eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) auskurieren will. Dann ist es gut und sinnvoll, Strassen, Konzepten oder Menschen zu folgen.
Diese Ziele liegen außerhalb von Hier und Jetzt. Diese Ziele benötigen Worte wie „könnte“, „müsste“ und „sollte“. Dann sollte ich auch Gluten vollständig meiden, ich müsste den Zug nach Paris nehmen oder könnte dem Stadtführer folgen.

Das Hier und Jetzt benötigt nur ein Wort: Es ist so. Und Dankbarkeit!
Bezogen auf das LEBEN, auf inneren Frieden ist der Weg einfach. 🙂

Natürlich mache auch ich Pläne und Vorbereitungen bezogen auf ein Ziel in der Zukunft. Seminare, Familienevents oder auch Operationen. Jedoch immer mit innerem Frieden und der inneren Gewissheit und Gelassenheit, es darf sich anders sich gestalten. Ich mache Pläne und lasse sie gleichzeitig los ins Universum,  damit sie sich erfüllen, wie das LEBEN meint, dass es gut sei.
Und mit dem Zusatz: „Für alle Beteiligten.“

Montag, 26.08.2019

14.00 Uhr

Beim Professor für das Operationsgespräch:
Termin für die Rückverlegung des Stomas ist am Freitag, 13.09.2019
Ich vertraue ihm. Bezogen auf das Ziel, ist das sinnvoll.
Bezogen auf das LEBEN, lasse ich es jetzt los ohne Gedanken und Zweifel.
Noch ist der Moment der Operation ja noch nicht da…..
JETZT bin ich HIER.

Froh zu sein bedarf es wenig….. 🙂