Koloskopie nach Rektumkarzinom

Koloskopie nach Rektumkarzinom

6. August 2019 0 Von susanne

Heute war also die Koloskopie nach der Rektumkarzinom Operation im Januar.
Im Januar wurde der Teil des Enddarmes erfolgreich entfernt. Nur leider bekam ich 5 Tage später eine 2. Operation, weil die Naht nicht gehalten hatte und ich Fieber und Bauchschmerzen bekam. Bei dieser Operation wurde auch der künstliche Darmausgang (Ileostoma) angelegt.

Kontroll-Koloskopie

Nun war ich wieder bei dem Gastroenterologen, der zwei Wochen vorher bei meinem Vater das Magenkarzinom festgestellt hat. Kleiner Einlauf, warten und auf die Untersuchungsliege. Ein bisschen mulmig war mir schon, weil ich eben nicht wusste, wie in meinem letzten Ende des Darmes alles so verheilt war. Den ersten Abschnitt bei der Darmspiegelung wollte ich schon noch mitbekommen und als ich sah, dass dort erst mal alles in Ordnung war, hat der Doktor mich „schlafen gelegt“. Dieses Mal wollte ich einfach nicht Heldin spielen und die Koloskopie ohne Betäubung durchhalten.

Irgendwann bin ich dann wieder aufgewacht, als alles überstanden war. Was für ein Segen! Noch eine halbe Stunde im Aufwachzimmer. Hinter dem Vorhang liegend hab ich mir bewusst gemacht, welche Geschichte eines anderen Menschen wohl dahinter sich abspielt. Alle haben wir unsere Geschichten, unser Leid, unseren Schmerz und unser LEBEN.

Selbst der Doktor freute sich, dass er mir heute mal eine gute Nachricht überbringen konnte. Er zeigte mir Bilder noch mal vom Enddarm und den anderen Darmabschnitten und nannte ihn witzigerweise „Hungerdarm“. Es würde nun also an der Zeit sein, das Stoma wieder zurück zu verlegen, damit der Darm auch wieder seine Nährstoffe bekommt.

Zwar bin ich nicht wirklich scharf auf eine nächste Operation, jedoch das Stoma wieder zu entfernen, das wäre schon schön und entlastend. Jetzt werde ich zunächst 2 Wochen „Erholungsurlaub“ machen, endlich wieder „Julchen“ und meine Steine besuchen, meinen Rückenschmerz auskurieren, Kräfte sammeln, um dann im September fit zu sein für den nächsten Schritt.

Mein Vater

PS: Meinem Vater geht es nicht gut. Das CT bei ihm war zwar ohne Metastasen und man rät ihm jetzt sich operieren zu lassen: „Wir nehmen den Magen raus und alles ist gut.“ Ohne Lebensmut ist solch eine schwere Operation wohl kaum zu bewältigen. Und nun hat er auch noch eine Gürtelrose bekommen. Das hat ihm allerdings Aufschub gegeben für die Entscheidung für oder gegen eine OP.

Schritt für Schritt… anders ist LEBEN kaum möglich.