Sommer-News
Ja, es scheint fast ein wenig ruhig um mich geworden zu sein.
Auch in Krankheit stellt sich ein gewisser Alltag mit den entsprechenden Rhythmen, Erledigungen und Problemen. 🙂
Am 19.06.2019 hatte ich die 6. und letzte Chemotherapie. Auch diese hatte ich dank der Kältehandschuhe, Begleitbehandlungen und entsprechend Ruhe ganz gut überstanden.
So folgen jetzt die Sommer-News:
Nun ist es an der Zeit, wieder zu kontrollieren. Für letzten Dienstag hatte ich den Termin zum PET-CT. Am Morgen rief mich die Mitarbeiterin aus der Klinik an und sagte mir, dass es technische Probleme gibt und der Termin ausfällt. So ist es nun mal…. Sie war selbst ganz bedrückt und wollte sich bemühen, mir so schnell als möglich einen neuen Termin zu besorgen.
In der Regel ist es so, dass mir Menschen begegnen, die sich Mühe geben, auch wenn es mal Probleme oder Zwischenfälle gibt. Und niemand und nichts ist perfekt. Jeder gibt sein Bestes. Das tun wird irgendwie doch alle. Aber es muss nicht immer das Beste für unser Gegenüber sein… 🙂 Und für alle schon gar nicht. Gehen wir gütig, dankbar und nicht verurteilend und bewertend mit uns und den anderen um. Es gibt so viel Grund für Dankbarkeit.
Gestern am Mittwoch rief sie mich an und gab mir einen neuen Termin für nächsten Dienstag.
Und wieder Familie
Am Morgen war ich mit meinem Vater beim Arzt. (Er hat zwar einen Arzt / Ärztin im Haus, aber dennoch keinen Hausarzt. 🙂 ) Wir fuhren zu einem befreundeten Kollegen bisschen außerhalb von Rostock, weil „unsere“ Ärztin um die Ecke im Urlaub ist. Meinem Vater ging es die letzten Wochen doch zunehmend schlechter mit Schwindel, Belastungsluftnot und wiederkehrenden Oberbauchbeschwerden. Beim Doktor gab es ein Gespräch, Untersuchung, Blutentnahme und EKG. Mein Vater war sehr erleichtert und froh, dass das alles so gut geklappt hat. Wir sollten ihm dann noch einen Ultraschalltermin besorgen.
Während der Autofahrt „übers Land“ haben wir den Sommer auch gesehen: Goldgelbe Felder, grüne Wiesen und Wälder und dazu der blaue Himmel mit den kuscheligen Sommer-Schäfchen-Wolken. Lächeln….
Am Nachmittag rief mich der Kollege an und sagte mir, dass mein Vater eine starke Anämie (Blutarmut) hat. Nun geht das also wieder los: Die Suche nach Blutung, Entzündung oder Tumor. Als hätten wir nicht schon genug davon in der Familie. Eigentlich wollten wir Ärzte ihn beide überreden doch ins Krankenhaus für die Diagnostik zu gehen, aber er wollte nicht. Kann ich auch verstehen…
Und glücklicherweise haben wir für Montag und Dienstag gleich alle Termine zur Magenspiegelung und Ultraschall bekommen. Wunderbar- DANKE!!
Noch am Mittwochnachmittag bin ich dann selbst zum MRT der Leber in die Südstadt gefahren. Und wieder mal im Wartezimmer.
„Metastasen-Krimi“– wie ist der Stand?? Noch im MRT liegend gab es Verlängerung, d.h. es wurden zusätzliche Bilder gemacht. Kopf-Kino: Haben sie (wieder) was gesehen?? Dann aufstehen, anziehen und Frage nach Auswertung. Die Kollegin hat mich an ihren Arbeisplatz gebeten und sich die Bilder angeschaut. Anscheinend sind sie nur über meine großen Zysten gestolpert. Soweit scheint erst mal alles in Ordnung, keine Metastasen… Super und Danke! Ausführlicher Befund folgt natürlich noch.
Das Warten auf Befunde macht mir keine Sorgen, weil ich es mir abgewöhnt habe, mir über „ungelegte Eier“ Gedanken zu machen. Einfach deshalb, weil es Energieverschwendung ist… 🙂
Mein Befinden
Es gibt solche und solche Tage. Wem geht das nicht so?
Mein Rücken hat sich endlich nach der Überfahrt nach Hiddensee beruhigt. Vielleicht hat ihm das Schaukeln gut getan? 🙂 Wer weiß…
Seit April hab ich mit wiederholten Rippenbrüchen zu tun. Das ist bisschen doof und tut auch weh. Und das immer bei recht moderaten Belastungen der Rippen: Mal beim Überbeugen über den Seezaun, über den Steg und auf der „Glauke“. Ob das irgendeine Nebenwirkung mit ist oder ich doch zu Osteoporose neige (wie der Radiologe bei der letzten Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule meinte), muss ich wohl mal checken lassen.
Knochenbrüche sind ja seit meiner Kindheit ein Thema… 🙂
Mein kollegialer Freund und befreundeter Kollege hat mir gerade wieder die Portnadel gelegt, so dass ich in den nächsten Tagen mich wieder ausreichend mit Hochdosis-Vitamin C, mit Procain-Basen-Infusionen und den Ausleitungsmedikamenten versorgen kann.
Ansonsten geht´s mir ganz gut. Für manche seltene Träne ist eine Schulter da. Manchmal kommen sie ganz plötzlich ohne ersichtlichen Grund und sind wohl eine Mischung aus Traurigkeit, Selbstmitleid, Entlastung und Dankbarkeit.
Möchte noch ein bisschen mehr segeln in diesem Sommer. Mache ein paar Pläne für unsere nächsten Seminare…Irgendwas zu tun ist immer … 🙂
Am letzten Wochenende waren meine Tochter mit ihrem Freund und Hugos Bruder hier bei uns zu Besuch, bzw. in Kühlungsborn auf dem Boot. Wir hatten eine tolle Zeit, haben am Samstag auf der Ostee „Mann über Bord“-Manöver geübt, gebadet und entspannt.
Am Montag bin ich mit Rike allein von Kühlungsborn nach Rostock-Gehlsdorf gesegelt. Es war kräftig Wind, glücklichweise von hinten. Wir wollten das Busgeld von Kühlungsborn sparen… 🙂
Bücher:
Habe mir in den letzten Wochen zwei Bücher mal wieder ausgekramt:
„Mut und Gnade“ von KenWilber (erstmals gelesen in den 90igern) und „Tagebücher und Briefe“ von Maxie Wander (erstmals gelesen in den 80igern, war damals ziemlich angesagt) . Beides Bücher mit dem Thema Brustkrebs, aber viel mehr mit dem Thema LEBEN. Zwei sehr beeindruckende Frauen in ihren Beziehungen und mit einer ungeheuren Lebenskraft, Lebensfreude und Dankbarkeit.
Danke, Ihr Lieben alle. Danke für Eure stille Begleitung und Anteilnahme.
Das Leben ist schön!