
Von der Therapie in die Nachsorge gerutscht
Es passiert unmerklich und wann, ist eigentlich auch nicht so klar.
Da bin ich doch jetzt irgendwann von der Therapie in die Nachsorge gerutscht. 🙂
Für mich gehörte die Rückverlegung des Stomas auch noch zur Therapie, aber eigentlich war die Therapie des Rektumkarzinoms ja schon mit der letzten Chemotherapie im Juni abgeschlossen. Genau, denn dort bekam ich einen Termin für die „Nachsorge“ in der onkologischen Fachambulanz. Und wenn ich die Literatur richtig verstehe, bin ich im nächsten Januar auch schon im 2. Jahr „nach Krebs“. Wir lassen die kleinen Metastaschen (das sind keine Metas-taschen, sondern Metastas-chen) in der Leber im Frühjahr einfach mal unter den Tisch fallen. 🙂 Im Routineablauf hätte keiner sie gesehen…
Wie geht es mir?
Ich bin sehr zuFRIEDEN. Verdauung und Stuhlgang pegeln sich immer mehr ein. Eben habe ich versucht, ein bisschen über Ernährung zu schreiben, merke aber, das ist ein ganz eigenes Thema und wird ein Extra-Beitrag.
Meine Kreuzschmerzen haben sich seit dem Sommer nun beruhigt. Heute bin ich ganz vorsichtig mal wieder ein wenig gelaufen. Letzte Woche war ich beim „Knochen-Doktor“ wegen meiner ganzen Frakturen (mehrere Rippenbrüche und beide Seiten das Kreuzbein in diesem Jahr). Ganz nebenbei gesagt, war es die gründlichste Anamnese und Untersuchung die ich in all den Monaten jetzt bei Ärzten hatte! Und überhaupt war die ganze Begegnung eine Freude! Wir warten jetzt noch die Blutbefunde ab, auch ob meine Kreuzbeinfrakturen abgeheilt sind und dann wird über Therapie gesprochen. Vitamin D und K2 nehme ich schon lange und habe auch einen sehr guten Spiegel. Ich hab mir sogar schon ein Fitness-Studie (mit Vibrationstraining) angeschaut, falls meine langen Spaziergänge nicht ausreichen. Ich kann jedoch auf jeden Fall noch bisschen Muskelaufbau gebrauchen und diese benötigen sicher etwas mehr Intensität.
Seitdem mich mein Kreuz in Ruhe gelassen hat, seit dem Wochenende habe ich eine Sehnenscheidenentzündung an der linken Hand, die mich nun auch schon wieder 8 Wochen begleitet. Bandage, Quarkwickel, Umschläge mit Rivanol und mein geliebtes Procain haben bisher keinerlei Besserung gebracht. Nach dem Motto: Irgendwas ist immer.
Insgesamt hat auch mein Energiehaushalt doch über das letzte Jahr gelitten. Bin längst nicht auf dem Stand von vor einem Jahr. Da ich das „Annehmen, was ist.“ gut trainiert habe, fällt es mir meistens gar nicht so auf. Nur, wenn ich anfange zu vergleichen…. 🙂
Was mache ich?
Zwischenzeitlich bin ich immer wieder an meinem Heilplatz Strand, soweit das Wetter und die Termine es zulassen.
Letztes Wochenende war ich in Hamburg bei meiner Tochter F. und wir haben zusammen mit der Trauzeugin (jüngere Schwester J.) und der Schwester des Verlobten ein Hochzeitskleid ausgesucht und gekauft! Eine tagesfüllende Aktion mit viel Freude, Lachen und ein paar Tränchen:
Sie sind schon so groß geworden. Ich hab sie doch gerade erst geboren… 🙂
Ach so, Hochzeit ist nächstes Jahr im Juni. Und zeigen darf ich hier natürlich auch nichts… 🙂
Nachsorge heißt auch, neue Termine für MRT und PET-CT für Anfang November. Und Antrag für die Reha-Kur. Geplant für Ende des Jahres und Januar.
Nachsorge heißt auch, Erholung, Energie tanken, Entgiften, Darmflora aufbauen, Entspannung, viel Schlaf, Regeneration, Kräftigung und kleine Pläne machen.
Hallo Susanne,
ich hatte auch ein Dünndarm Stoma, das wurde am 15.5.2020 zurück verlegt. Können Sie mir Tipps geben was man am besten isst. Mir wurde gesagt ich könnte alles wieder essen. Es sollte eine Ernährungsberatung kommen kam aber keine. Heute konnte ich heim gehen. Mir geht es soweit gut. Der Stuhlgang ist natürlich noch plötzlich. Haben Sie Tipps für mich. Ich muss keine Medikamente nehmen. Nur Magenschoner da bin ich nicht so begeistert, da ich keine Magen Schmerzen habe. Ihr Blog ist sehr interessant.. Viele Grüße Anke Tinz
Hallo Anke, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Rückverlegung. Für mich war das schon ein sehr besonderer Moment nach 9 Monaten Stoma. Vielen Dank für den Kommentar, weil er mich erinnert, dass ich noch mal einen ganzen Erfahrungsbericht zum Stoma und der Zeit danach schreiben wollte.
Das mit dem Essen, ist so eine Sache. Als erstes: Es braucht Zeit! Was zum Anfang Schwierigkeiten macht ist Rohkost, Zwiebeln natürlich, im Herbst waren es auch Pilze (ging GARNICHT), aber letztlich gibt es solche und solche Tage. Da ich ja aus der Chniesischen medizin kommen, habe ich mich auch immer viel an chinesische Ernährungslehre gehalten und da heißt es bei diesen Störungen (der Darm ist ja absolut geschwächt) warme, gekochte, neutrale (d.h. nicht zu scharf, nicht zu salzig, nicht zu fett, nicht zu süß) Nahrung. Also Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfanne, Kräutertee und eher nicht zu viele Südfrüchte, Joghurt auch nur in Maßen und eben keine oder nur wenig Rohkost (und wenn dann zum Mittag). Das wird besser!!! Aber es braucht seine Zeit. Jetzt nach einem guten halben Jahr kann ich sagen, ich bin wirklich zufrieden. Sicher es gibt immer noch mal einen Durchfall-Tag, aber sehr selten und wenn, dann hat man nach dem Durchfall auch mal 2 Tage Ruhe, auch nicht schlecht… 🙂
Ach so, Probiotika habe ich schon auch genommen, da gibt es verschiedene Pärparate…
Weiterhin hab ich festgestellt, dass Entspannung, Regelmäßigkeit und Ruhe sehr hilfreich sind.
Beckenbodentraining ebenso!!! Und Bewegung hat mir immer geholfen. Seltsamerweise kam es eigentlich NIE zu Zwischenfällen, wenn ich spazieren gegangen bin.
PO-Pflege mit Palliativ-Creme (Drogerie oder Amazon), weil es zu Anfang doch schon des Öfteren mal reizt.
So, das war schon mal ne ganze Menge. Bei Fragen können wir gerne auch telefonieren.
Einfach melden!!
Liebe Grüße und gute Genesung für den Darm und überhaupt!
Susanne