Krebs-Mandala

Dieser Krebs-Blog ist dem LEBENKrebs-Mandala gewidmet, all dem universellen LEBENdigen in mir. Ich danke dem heilenden, heiligen Geist für seine Führung und Begleitung, egal auf welcher Seite des Schreibtisches ich gesessen habe. Und egal, ich welchem Teil der Erde ich mich aufgehalten habe.

Durch die Diagnose Enddarmkrebs im Juni 2018 hatte ich von dem einen auf den anderen Tag die Seiten gewechselt und es hat sich nicht so viel für mich geändert. Von der Ärztin zur Patientin. Ganzheitlichkeit und ganzheitliche Heilung betrifft immer beide Seiten, beide Aspekte, die in diesem Prozess miteinander verbunden sind. Und ich fühle eine tiefe Verbundenheit mit all meinen PatientInnen, die jetzt zu meinen HeilerInnen geworden sind. Ich habe das Gefühl, all das Gelernte wird noch einmal überprüft, um es dann noch tiefer zu integrieren. So war die Krankheit, der Darmkrebs auch ein Geschenk. Nicht, dass ich ihn kultivieren und züchten wollte, jedoch zu der Zeit war er ja (vielleicht noch) da und eine Lektion heißt immer noch „Annehmen, was ist.“

Jetzt, im Mai 2020, habe ich den Satz verinnerlicht „Ich hatte Krebs“. Die letzten 2 Monate in meinem Corona- und Krebs-Schutzprogramm haben mir dabei geholfen. Ich bin wesentlich stabiler, fitter und belastbarer geworden. Aus diesem Grund habe ich auch Anfang Mai wieder meine Praxis eröffnet, 2 halbe Tage die Woche – ein guter Anfang.

Krebs-BlogEs ist Ende April 2021: Jetzt hat mich die Erschöpfung und Schwäche doch noch mal eingeholt. Tumorfatigue nennen es die Fachleute und hat sicher vielfältige Ursachen, die in der Erkrankung selbst, in den Folgen der Therapie und der aktuellen Lebenssituation zu finden sind. Die Praxis ist zunächst erst mal wieder geschlossen, schade…

Update März 2022: Viel ist passiert in der Zwischenzeit. Meine Praxis habe ich leider nicht wieder öffnen können, verschiedene Gründe haben dazu geführt. Meine frühere Erkrankung, die Folgeerscheinungen und auch die aktuelle Situation haben mich tiegreifende Entscheidungen treffen lassen und dazu geführt, meinen Lebensmittelpunkt zu verlagern. Und vielleicht kann ich eines Tages hier doch noch mal therapeutisch tätig sein….

Wieder sind zwei Jahre vergangen. Es ist Mai 2024: Zwei sehr anstrengende Jahre mit dem Aufbau einer neuen Existenz in einem völlig fremden Land. Es war nicht einfach mit den eingeschränkten Kraftreserven. Und nun sind neue Herausforderungen zu bewältigen.

Der Mensch ist wichtiger als seine Krankheit…

Krebs-MandalaVieles in unserem Gesundheitssystem sehe ich nun mit noch mehr kritischeren Augen, bin sehr vorsichtig mit meinen Aussagen zu Krankheiten und Patienten. Zu sehr arbeiten wir (und nicht nur in Deutschland, musste ich leider feststellen…) in Schemata, Leitlinien und festen Strukturen. Ja, sie sollen das Arbeiten, Abläufe und Entscheidungen erleichtern, Informationen bereitstellen.
Wenn allerdings diese Strukturen die PatientInnen außen vor lassen und gar übersehen, ist es gefährlich und unmenschlich. Sehr achtsam reflektiere ich Begegnungen mit Ärzten, Schwestern, Krankenkassen und all denen, die mit mir nun als Patientin zu tun haben. Und ich erlebe Erfreuliches, Menschliches, Hilfsbereites und auch Ignoranz, Unflexibilität, Unverständnis und Angst. Dies ist wohl das größte Hemmnis in der Weiterentwicklung unserer Medizin und unseres Verständnisses darüber.

Krebs-MandalaIch bin in der doch bevorzugten Lage, Ärztin zu sein. Ich kann vielleicht einmal mehr nachfragen, recherchieren und bekomme vielleicht die eine oder andere Information mehr, um Entscheidungen zu treffen. Jedoch ist ganz klar meine Erfahrung, die letztendliche Entscheidung trifft nicht der Kopf mit all den Informationen, sondern (ich nehme mal hier das Wort, was ich sonst nicht so viel nutze) der Bauch. Das meint, auch meine Entscheidungen für und gegen Therapien haben in erster Linie mit dem Menschen (ArztIN) mir gegenüber zu tun, dem Vertrauen in ihn, ob mir eine Therapie „gefällt“ oder nicht und ob sie in meinen Alltag hineinpasst. Und das wiederum hat ganz grundsätzlich mit meinem Verständnis vom LEBEN zu tun.

Heilen, bevor man krank wird

Krebs-MandalaDas ist eine der wichtigsten Lektionen überhaupt: „Heilung beginnt schon VOR der Krankheit.“ Es ist entscheidend, wie wir in eine Krankheit hineingehen. Dem Leben vertrauend oder geängstigt vom Leben. Und so schließt sich schon mal der Kreis zum Beginn dieses Abschnittes. Es ist gut und hilfreich, die eigene Heilerin, den inneren Arzt, den heilenden Geist in uns, die Selbstheilungskräfte oder ganz einfach das LEBEN in uns zu kennen und zu lernen, ihnen zu vertrauen. Das geht am besten, wenn nicht gerade die größte Krise, Krankheit oder Katastrophe an uns zehrt. (meinen Kommentar zur jetzigen 2jährigen Krise findet Ihr HIER) Nutze jeden glücklichen Tag, sei dankbar für jedes Geschenk des Lebens und vor allem, sei gütig mit Dir.

Heilen, bevor man krank wird.

Dieser Krebs-Blog

Dieser Krebs-Blog dient ALLEN Beteiligten. Ich, als Ärztin und Therapeutin, kann nicht anders, als versuchen, hilfreich zu sein. Und vielleicht hilft dieser Blog dem oder der einen, ein bisschen mehr zu verstehen, mehr zu vertrauen und weniger Angst zu haben, weil wir lernen, dem Leben zu folgen. Und dazu muss man nicht erst an Krebs erkrankt zu sein.

Mir hat es geholfen! 🙂

Nur ein kleiner Tipp am Rande:
Wenn Ihr mal einen Kommentar im Krebs-Blog schreiben wollt, und der nicht gleich auf der Seite erscheint, dann wundert Euch nicht. Gerade, wenn es das erste Mal ist, dann muss ich den Kommentar erst freischalten. Ich freue mich sehr über Eure Kommentare, guten Wünsche und Begleitung auf diesem Weg.